Arthur Honegger 

Pacific 231

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Werkhintergrund:

 

Zu Lebzeiten des Komponisten (1892 – 1955) in der romanischen Welt sehr geschätzt, findet das Werk Honeggers mittlerweile nur noch wenig Interesse. Ob sein Werk - oft geprägt von großflächigen z.T. ins Neo-Barock weisenden und dissonant verschärften Kompositionen, die die Tonalität aber nicht verlassen -  damals überschätzt wurde, lassen wir einmal dahingestellt. Während er in „Rugby“, dem Rollschuhläufer-Ballett „Skating-Rink“ oder eben „Pacific 231“ versuchte einen „modernes“ Lebensgefühl voller Begeisterung für Sport und Technik in Musik zu fassen, baute er gleichzeitig in der „Pastorale d´été“ oder dem „Chant de la joie“ eine sozusagen unberührte Gegenwelt auf. Hinzu kamen noch groß konzipierte Oratorien (von denen „Jeanne au Bucher“ (Johanna auf dem Scheiterhaufen) als Pièce de résistance im deutsch besetzten Frankreich galt) und  zahlreiche Unterhaltungs- und Filmmusiken.

 

Pacific 231 (Honeggers sicherlich bekanntestes und am häufigsten eingespieltes Werk) ist ein sinfonischer Satz (Mouvement symphonique Nr. 1), in dem die Eisenbahnfahrt mit einer Pacific-Dampflokomotive in Form einer Tondichtung musikalisch umgesetzt wird. Das Ernest Ansermet gewidmete Werk entstand 1923 und wurde am 8. Mai 1924 in der Pariser Oper uraufgeführt. Die Spieldauer beträgt etwa sechs – sieben Minuten.

 

Dampflokomotiven des Typs Pacific waren zu Anfang bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts europaweit und in den USA die schnellsten und modernsten Lokomotiven. Sie beförderten auch die großen europäischen Expresszüge wie etwa den Orient-Express, den Train Bleu oder den Rheingold-Express. Der Titel „Pacific 231“ ist allerdings streng genommen eine Tautologie, weil sowohl die alte amerikanische Bezeichnung „Pacific“ wie auch die französische Ziffernfolge „231“ Dampflokomotiven der Achsfolge 2’C1’, d. h. Dampflokomotiven mit einem vorauslaufenden zweiachsigen Drehgestell, drei Kuppelachsen (die für den Antrieb sorgten) und einer seitenbeweglichen Nachlaufachse bezeichnen.

 

Honegger, der nach eigener Aussage „eine leidenschaftliche Liebe für Lokomotiven, wie andere für Frauen oder Pferde“ hegte und der bevor er eine Bahn bestieg immer zuerst die Lokomotive besichtigte, beabsichtigte in seinem Werk mit musikalischen Mitteln die Fahrt eines schweren Schnellzuges mit einer Pacific-Dampflokomotive zu beschreiben. Dabei wollte Honegger nicht die Geräusche der Lokomotive nachahmen, sondern einen nach eigener Aussage „visuellen Eindruck und ein physisches Wohlbefinden“ zum Ausdruck bringen.

 

Honegger wollte das Werk aber nicht nur im programmatischen Sinn verstanden wissen, sondern auch als absolute Musik. Er ging ihm um die Verwirklichung der abstrakten Idee, Rhythmus mathematisch zu beschleunigen. Dies realisierte er beim Anfahren der Lok mit einer strengen Verkürzung, beim Abbremsen mit einer Verlängerung von Notenwerten, ohne dabei das Grundtempo zu beschleunigen oder zu verlangsamen.

 

Er wies aber auch wiederholt darauf hin, dass es sich bei genauerem Hinsehen um so etwas wie einen großen, variierten Choral handele, durchzogen von Kontrapunkten in der Art Johann Sebastian Bachs. (So auch in seinem 1952 erschienenen Buch „Je suis Compositeur“ – „Ich bin Komponist“.)

 

Die zugrundeliegende Absicht für die Komposition Honeggers ist somit nicht die möglichst genaue Abbildung der Geräuschkulisse der Eisenbahn, mit der Absicht, das Orchester wie einen Zug klingen zu lassen. Es ist nur ein zu dem Zweck eingesetztes Mittel, etwas Ungreifbares, Abstraktes, nämlich den Genuss an der Wirkung einer Dampfeisenbahn musikalisch zu vermitteln. Durch die Verwendung von Kontrapunkten wie bei einem Choral, die immer schneller werdende Gegenstimmen zu einem Cantus firmus sind, stellt er das Stück zusätzlich noch in einen größeren Zusammenhang, möglicherweise in einen religiösen (Pantheismus: Gott ist überall) oder in einen allgemeinmenschlichen (die Maschine als lebender Organismus). Dabei kamen ihm die reichlichen Übungen als Schüler des Conservatoire in Paris im Palestrina- und Bach-Stil  sicher sehr gelegen.

Auf diesen Hintergrund hinzuweisen, ist durch seinen christlichen Hintergrund (Oratorien) sicher nicht gänzlich abwegig. 

 

Die Besetzung:

 

1 Piccoloflöte, 2 Flöten, 2 Oboen, 1 Englischhorn, 2 Klarinetten, 1 Bassklarinette, 2 Fagotte, 1 Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, 1 Tuba; Schlagwerk: Rührtrommel (Caisse roulante), Militärtrommel, Becken, Große Trommel (Gran Cassa), Tamtam; Streicher: Violinen, Bratschen, Celli, Kontrabässe.

 

Das Werk besteht aus fünf fein ineinander verwobenen Teilen, in denen die verschiedenen Bewegungsabläufe musikalisch umgesetzt werden:

 

  1. Stillstand: ruhiges Atemschöpfen der Maschine
  2. Das Anfahren der Lok: Anstrengung beim Anziehen
  3. Zunehmende Geschwindigkeit: = „Allmähliches Anwachsen bis zu einem
  4. Fahrt mit Höchstgeschwindigkeit = „lyrischen“ (Zitat Komponist) Hochgefühl, zum Gewaltig-Pathetischen eines Eisenbahnzuges, der mit seinem 300-Tonnen-Gewicht mit einer Stundengeschwindigkeit von 120 Kilometern durch die Nacht rast.“ (Zitat vom Komponisten aus dem Französischen übersetzt.)
  5. Abbremsen und Anhalten: Verschnaufen der Maschine im Stillstand

 

 

Zum Vergleich der verschiedenen Aufnahmen des Stückes wurde die Philharmonia Partitur Nr. 151 zu Hilfe genommen. Die Hinweise auf Artikulation und Takt stammen aus einer Ausgabe von 1942. Es wäre also durchaus möglich, dass es seitdem Überarbeitungen gegeben haben könnte, die davon variieren.

 

Honegger hat - wie bereits angedeutet - sehr viele Tempobezeichnungen mit dazugehörigen Metronomangaben verwendet. Auch wimmelt es von diversen Vortragsbezeichnungen und Spielanweisungen, auf die im Einzelnen einzugehen den vorgegebenen Rahmen sprengen würde. Nur bei Besonderheiten der jeweiligen Aufnahme wird darauf einzugehen sein. Die Ansprüche an die Interpreten (besonders an den Dirigenten) kann man als sehr anspruchsvoll bezeichnen. 

Generell lässt sich jedoch feststellen, dass das Niveau aller gehörten Aufnahmen sehr hoch ist. Es gibt darunter keine einzige, bei der die Wünsche des Komponisten missachtet worden wären, die klanglich das Werk nicht angemessen präsentiert hätte oder die beim Hören z. B. durch Spannungslosigkeit keinen Spaß gemacht hätte. Auf die dennoch mitunter erheblichen Unterschiede soll im Folgenden näher eingegangen werden.

 

(Quellen: insbesondere das Vorwort der Philharmonia Taschenpartitur, der betreffende Artikel in Wikipedia (Quellen: siehe dort) und ein Blick in das eine oder andere Beiheftchen der gehörten CD – Ausgaben)

 

 zusammengestellt am 12.2.2020

 

 

 

 

Artur Honegger im Jahr 1928, Pacific 231 hatte er im Vorjahr komponiert.

 

 

 

 

Vergleiche Rezensionen der gehörten Einspielungen:

 

 

5

Leonard Bernstein

NYPO

CBS-Sony

1962

6:09

Wie bei keiner zweiten Aufnahme weiß Bernstein die Begeisterung des Komponisten am Sujet zu vermitteln. Der gesamte Gestus wirkt nicht nur ausgesprochen „zügig“ sondern geradezu berstend vor Kraft und Spannung und fast schon stürmisch in der Vorwärtsbewegung. Man vermutet fast, Bernsteins „Pacific 231“ müsse damals schon mit der Turbo-Technik ausgestattet gewesen sein. Das Orchester folgt ihm diesmal hervorragend vorbereitet auf absolutem Top-Niveau, wie man es nur selten von ihm hören kann. Absolut präzise, virtuos, wie aus einem Guss und völlig ohne Probleme im Zusammenspiel oder in Artikulation und Tonschönheit. Herauszuheben sind die Hörner und Trompeten, denen im Abschnitt 4 ein triumphal und erhaben artikuliertes, den Lärm der Maschine anscheinend mühelos übertönendes Thema des Hochgefühls gelingt (T.169 – 200). Das ist eine hohe Kunst, denn auch die Maschine (= das restliche Orchester) gibt alles. Danach folgt mit größter Vehemenz eine Bremsung, die man wohl als Voll- oder Notbremsung bezeichnen müsste, dermaßen rabiat wird hier die zuvor erzeugte kinetische Energie vernichtet. Auch den Klang kann man nur loben. Er ist sehr transparent, präsent und klar. Lediglich die Gran Cassa und das Tamtam könnte sich noch besser aus dem voluminösen, bassgewaltigen und dynamischen Gesamtklang herauslösen. Trotzdem eine beeindruckende Leistung aller Beteiligten. Bravo!

 

5

Fabio Luisi

Orchestre de la Suisse Romande

RTS-Cascavelle

2000

6:19

Hier wird die Partitur geradezu durchleuchtet. Die sf  kommen besonders nachdrücklich, die Spielanweisung bouché et cuivré (T. 15 und 17), was soviel heißt wie: gestopft und schmetternd hat hier einen unerhörten, gequetschten Klang, wie ein schmerzhafter Aufschrei, der Hörner zufolge. Die Bassklarinette ab T. 35 ist ausgesprochen präsent, ein Eindruck, der für alle Holzbläser und den ganzen weiteren Verlauf des Stückes gilt. Man erhält einen glasklaren Blick auf die Faktur der Komposition (und damit auch auf die Ereignisse und Empfindungen während der Zugfahrt). Das hellsichtig geführte Orchester steht den New Yorkern und Osloern in nichts nach und macht einen in jeder Hinsicht sattelfesteren Eindruck als bei Ansermet. Auffallend bei dem in diesem Vergleich stets unter besonderer Beobachtung stehenden Höhepunkt (T. 162 – 200) ist, dass die Hörner gegenüber den Trompeten (auch sogar der Tuba) in der Lautstärkeentwicklung etwas abfallen. So ist der Höhepunkt nicht ganz bruchlos erlebbar. Auch der Impetus fällt (aber nur ganz leicht) gegenüber der vorgenannten Version Bernsteins ab. Die Klangtechnik erreicht höchste Präzision in Abbildung, Transparenz und Präsenz. Das Klangbild ist so überaus detailliert und weiträumig. Die Aufnahme entstand übrigens innerhalb einer Gesamtaufnahme des Orchesterwerkes zusammen mit den fünf Sinfonien.

 

5

Mariss Jansons

Oslo PO

EMI

1993

6:23

Ein sehr hohes Maß an Spannung vermittelt auch die Aufnahme von Mariss Jansons. Darin kommt sie der Berstein-Aufnahme am nächsten. Zudem ist sie auch  - im besten Sinne - detailverliebt. Die Horn–sf  (T.2) verschwinden hier nicht – wie bei fast allen anderen Aufnahmen - hinter den Celli und Kontrabässen. Auch die Flatterzunge der Bläser ab. T. 9 wird deutlich artikuliert, sonst vernimmt man vor allem bei den neueren Aufnahmen hier nur die normale Tongebung. Auch im weiteren Verlauf  kommen Details besonders deutlich z. B. der Triller des Beckens (T. 141-143). Der zentrale Höhepunkt auf den die ganze (viel zu kurze, Anmerkung des Verfassers) Zugfahrt hinstrebt, wird auch hier fulminant gestaltet. Die Tuba bereitet ihn hier schon hellhörig vor (ab T.162), danach formulieren  Hörner und Trompeten abwechselnd das Gänsehaut provozierende „lyrische“ Hochgefühl aus. Der Einsatz der Bremsen wird auch hier nachdrücklich als Vollbremsung inszeniert. Die Schussakkorde ertönen mit einer Wucht, dass man sich freuen muss, dass der Zug gerade noch rechtzeitig (vor einer Katastrophe?)  zum Stehen kommt. Das ganze Orchester erreicht in dieser Aufnahme eine beachtliche Virtuosität und eine brillante Gesamtwirkung. Bei dieser Reise - mit dem herrlich herausgearbeiteten Hochgefühl und der punktgenauen Vollbremsung - wäre man gerne einmal mitgefahren. Das Erlebnis wirkt noch lange nach. Die Aufnahme ist transparent und sehr gut durchhörbar. Dynamik und Klangfarbenspektrum wirken natürlich. Auch hier ist die Gran Cassa etwas zu pauschal ins Klangbild integriert, das Tamtam hingegen ist sehr gut heraushörbar.

 

5

Jean Fournet

RPO der Niederlande

Denon

1993

6:30

Kaum weniger tief als bei Luisi öffnet Fournets Aufnahme den Blick in die Partitur. Eine große Vertrautheit mit dem honeggerschen Idiom und mit dem Orchester, dessen Chefdirigent er von 1961 – 1978 war, spricht ebenfalls aus dieser Version. Die Zugfahrt beginnt etwas beschaulich - durchzogen von großer Wärme und Sympathie für den betrachteten Gegenstand – so als ob es in die Sommerfrische gehen würde. Kein Detail der Zugfahrt wird ausgelassen, sondern liebevoll ausgekostet, auch die vorantreibenden Momente z.B. die Caisse roulante, die völlig zurecht einen sehr prominenten Stellenwert – gerade auch für die Bewegungsenergie - einnimmt. Alles wird klar vor dem Hörer ausgebreitet. Im späteren Verlauf kommt es jedoch schon auch zu spannenderen Situationen bis der „lyrische“ Höhepunkt erreicht wird, bei dem vor allem die Trompeten für das erhabene Wohlgefühl sorgen. Aber auch die vier Hörner geben alles um sich gegen den Lärm der Lok durchzusetzen. Mit faszinierender Klarheit gelingt es hier auch noch den ohrenbetäubenden Tumult der Lok transparent darzustellen. Die Techniker aber auch die musikalischen Mitstreiter haben hier eine sehr gute Arbeit geleistet. Der Bremsvorgang wird hier auch quasi wie der „Tod des Tempos“ herausgeschleudert: Bis hierhin, aber nicht mehr weiter. Für die Schlussakkorde eines sehr kraftvollen Zum-Stehen-kommen bleiben dem Orchester noch genug Reserven. Die Aufnahme könnte nur in der Tiefenabbildung des Raumes noch etwas besser sein.

 

5

Georges Tzipine

Paris Conservatoire Orchestra

 EMI - BdF

1955 MONO

6:22

Tzipine war als ein langjähriger Weggefährte des Komponisten mit dessen Werk bestens vertraut. Das hört man seiner Wiedergabe auch an. Er weiß das Orchester so mitzureißen, dass es eine ausgesprochen engagierte Leistung zeigt und die Begeisterung an dieser Technik, die der Komponist ausdrücken wollte, vollauf zu übertragen weiß. Die Soli aller Bläser sind von  - für die Monotechnik – verblüffender Präsenz und werden wie auf dem Silbertablett  präsentiert. Die fünf Themen (so viele zählte der Verfasser: 1. Thema: Marcato der Hörner, die Solisten wechseln sich ab, was bruchlos geschehen sollte (ab T.54), 2. Thema: Fagott mit einer vorantreibenden Caisse roulante (T.80), 3. Thema, vorgetragen von Flöte und  Oboe: fröhlich beschwingt (ab T. 109), 4. Thema: Englischhorn und Klarinette mit Triolen und vorantreibenden Punktierungen (ab T.118) und schließlich das Thema des „lyrischen“ Höhepunktes (Nr.5, ab T.169) mit Hörnern und Trompeten) werden allesamt trefflich charakterisiert. Alle Rhythmen und ebenso die Begleitfiguren werden nachdrücklich ausformuliert. Während des Höhepunktes bei dem die Hörner und Trompeten (jeweils nacheinander) glänzen können, tritt der Lärm der Lok sehr stark zurück, als ob man von der Technik nicht beides gleichzeitig verlangen konnte (oder wollte). Diese Maßnahme lässt den das Wohlgefühl hervorrufenden Instrumentaleinsätzen freie Bahn. Die Gesamtwirkung ist jedenfalls absolut hinreißend. Die Klangtechnik ist nicht perfekt aber durchaus zielführend. Mit audiophilen Ansprüchen darf man dennoch nicht an sie herantreten.

 

5

Arthur Honegger

Ein SO

Odéon – Alpha

1929 MONO

5:52

Der Komponist lässt sein ungenanntes, wahrscheinlich adhoc zusammengestelltes aber gutes Orchester zu Beginn ausgesprochen deftig, bisweilen auch drastisch intonieren. Das Stampfen, Pfeifen, Rattern, Kreischen und das Schockeln des Zuges auf den Gleisen kommt von allen Aufnahmen hier am naturalistischsten heraus. Die gesamte Wiedergabe – sicher auch durch ihr Alter befördert – erscheint kantig, rau und roh, wie in Stein gehauen und ohne Farbeindruck, also quasi wie schwarz-weiß. Die Soli und das bisweilen vor allem durch die unkonventionellen Rhythmen schwierige Zusammenspiel werden mit erstaunlicher Selbstverständlichkeit gemeistert. Darin erinnert das Stück durchaus an Strawinskys „Le sacre du printemps“ oder Prokofievs „Ala und Jolly“. Die Orchester zu dieser Zeit waren daran noch keineswegs gewöhnt und vielen Musikern fiel es schwer, diese neue Art von Musik perfekt wiederzugeben. Dass man in der Komposition auch einen komplexen Choral hören soll, wie der Komponist später behauptete, merkt man seiner eigenen Aufnahme am wenigsten an. Dass da jemand steht, dem das Wesen der Lokomotiven bestens vertraut war, hört man aber umso besser heraus. Das rasante, voranstrebende und fortschrittliche Abenteuer Zugfahrt war hier Ausgangspunkt  und Ziel der Reise.

Der Klang ist, wie zu erwarten war, ziemlich topfig. Die Transparenz und Klarheit (ja die gibt es hier tatsächlich!) reicht verblüffender Weise aber sogar aus, um instrumentale Feinheiten zu verfolgen. Die Klangrestauratoren von Alpha scheinen hier sehr gute Arbeit geleistet haben. Ein klangkulinarischer Leckerbissen ist die Aufnahme natürlich trotzdem nicht geworden.

 

 

4-5

Serge Baudo

Tschechische Philharmonie Prag

Supraphon

1963

6:23

Baudo  betont die Elemente des musikalischen Expressionismus in der Komposition. Der Geräuschentwicklung wird quasi eine menschliche Lautäußerung zugeschrieben. Das Anfahren der Lok bekommt so eine Wirkung als würde sie ächzen und stöhnen unter der schweren Last des Anziehens. Verstärkt wird die Wirkung noch durch sehr gute Differenzierung und bestechend genaue Artikulation. Das Orchester kommt dabei bisweilen aber an seine Grenzen. So erscheint das Trompetensolo (bei dem sich die Trompeten bruchlos abzuwechseln haben) leicht verunsichert. Eine besondere Rolle nimmt hier die Caisse roulante ein (Rührtrommel), sie ist für den Verfasser ein typisches Ingredienz dieses Werkes geworden, lernte er das Stück in seiner Jugend doch mit dieser Aufnahme kennen und schätzen. Sie gelangt hier stets an die akustische Rampe,  berechtigter Weise, sorgt sie doch für vornehmlich vorantreibende Akzente. Die Gran Cassa wird leider etwas stiefmütterlich behandelt. Damals gab es wahrscheinlich noch kein Mikrophon, das die volle Dynamik und das komplette tiefe Klangvolumen einfangen konnte. Das Fagottsolo wird dagegen hervorragend geblasen. Die Hörner wiederum sind nicht ganz sicher. Der Gesamtklang ist etwas hart aber farbig und transparent, jedoch nicht sonderlich tiefengestaffelt. In einer späteren Veröffentlichung gekoppelt mit dem Oratorium „Le Roi David“ wird eine Aufnahme in derselben Besetzung übrigens in die achtziger Jahre datiert. Den Recherchen des Verfassers nach handelt es sich aber lediglich um ein Remastering der 63er Aufnahme mit exakt der gleiche Spielzeit aber weniger brillant im Klang. Fazit: Hier liegt eine etwas heterogene Version mit hohem Authentizitätsgehalt vor.

 

4-5

David Zinman

Tonhalleorchester Zürich

Decca

1998

6:24

Wie bei einigen neueren Aufnahmen wird der Flatterzungeneinsatz – obwohl für die Honeggerzeit eine neu entdeckte Spieltechnik -  hier nahezu ignoriert. Die Beschleunigung des Zuges erfolgt hier hastig und fast zu leichtgängig. Die Soli sitzen allesamt perfekt. Die zahlreichen Fugati ertönen glasklar. Das Hochgefühl während der vollen Höchstgeschwindigkeit wird voll ausgekostet. Die Vollbremsung ist mit die heftigste im gesamten Angebot. Was der Interpretation etwas fehlt ist die Spontaneität. Alles läuft hier mit einem unbeirrbaren Perfektionismus ab. Da bleibt das Abenteuer ein wenig auf der Strecke. Das Orchester legt sich jedoch für den ersten Komponisten des Landes mächtig ins Zeug. Gute Technik, sehr differenziert vor allem bei den Bläsern, recht warme Klangfarben. Gute Gran Cassa.

 

4-5

Michel Plasson

Orchestre du Capitole de Toulouse

DG

1992

6:23

Plasson und seinem Orchester gelingt eine gute Wiedergabe, bei der nichts überpointiert wird, die aber einen stets hellwachen Ausdruck mitbringt. Die Artikulation wirkt nachdrücklich (sf), die Soli homogen und bruchlos. Die Caisse roulante und Gran Cassa sind sehr gut hörbar. Nur der Flötentriller (T.116 und 117) ist unterbelichtet. Auf dem Höhepunkt behaupten sich die Trompeten sehr gut gegen den Lärm der Maschine .Die Bremsen schlagen hier recht moderat zu, jedenfalls liegt hier keine Notbremsung vor. Die Klangtechnik wartet mit einem gut durchgezeichnetem Bass und sehr guter Transparenz auf. Der Klang wirkt sehr lebendig. Das Orchester spielt klangschöner und präziser als bei den meisten seiner EMI-Aufnahmen.

 

4-5

Ingo Metzmacher

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

EMI

2000 LIVE

6:30

Auch hier ist der Flatterzungeneinsatz nicht klar als solcher zu erkennen. Die Soli gelingen gut, jedoch die Übernahme der sich abwechselnden Soli gelingt mitunter nicht bruchlos, was sicher der Live-Situation geschuldet ist. Auch sonst gibt es kleine Unsauberkeiten. Die Gran Cassa kommt gut heraus, während die vorantreibende Rührtrommel kaum stattfindet. Zunächst fehlt der Darbietung etwas der unmittelbare Zugriff. Der lyrische Höhepunkt scheint hier jedoch neu interpretiert zu werden. Zunächst kommen die dafür verantwortlichen Soli von Hörnern und Trompeten gut heraus, dann aber gewinnt die Maschinerie der Lok gnadenlos die Oberhand, sie wirkt dann gegenüber dem menschlichen Hochgefühl wie eine Bedrohung. Die den Vorschub abwürgende Vollbremsung fast wie eine Katastrophe. Vielleicht möchte Metzmacher hier seine Interpretation dahingehend modernisieren um auf das Gefahrenpotential, das die entfesselte Kraft für Natur und Umwelt mit sich bringt, hinzuweisen?  Gute Konzertsaalakustik mit einem angenehm weichen Klang und recht guter Dynamik und Transparenz.

 

4-5

Jean Martinon

Orchestre National de l´ORTF, Paris

EMI

1971

6:48

Das Orchester des Pariser Rundfunks wartet diesmal mit einer guten Leistung auf. Der Einsatz mit der Flatterzunge wird sehr gut hörbar gemacht. Die Soli sind generell gut herausgearbeitet und kommen auch präsent zur Geltung. Der Holbläsersatz geht als Ganzes allerdings mitunter im Gesamtklang unter. Auch könnte das ein oder andere Marcato intensiver dargestellt werden. Die  Hörner bzw. Trompeten während der Fahrt mit Höchstgeschwindigkeit können sich gut gegen das Getöse der Maschine behaupten, wiewohl auch dieses recht gut durchgezeichnet wird. Einem prickelnden Hochgefühl steht also nichts im Weg.  Die Vollbremsung erfolgt mit viel Getöse, aber auch Struktur. Allerdings wird hier besonders das Blech hervorgehoben. Obwohl diese Zugfahrt etwas langsamer ausfällt, betulich oder beschaulich geht es nicht zu. Für ein angenehmes Wohlbefinden wird aber durchaus auch gesorgt. Der Klang ist ausreichend transparent und recht gut gestaffelt, weder sonderlich warm noch dünn aber zweckdienlich.

 

4-5

Hermann Scherchen

Royal PO London

Westminster

1954

MONO

6:22

Das zum Aufnahmezeitpunkt aus vertragrechtlichen Gründen als Philharmonic Symphony Orchestra of London bezeichnete Royal Philharmonic Orchestra war damals eines der besten Orchester der Welt. Das kann man besonders an den sehr präsenten Streichern, dem prononcierten Bassbereich und dem schlagkräftigen Blech hören. Die Leistungen der Holzbläser sind eher heterogen, so ist das Fagottsolo (T.80-90) sehr schön gelungen, während man wieder mit der dünnen Oboe und einem dazu passenden Englischhorn vorlieb nehmen muss. Die Trompetensoli wirken etwas hektisch. Erscheint diese Wiedergabe zwar weniger naturalistisch als die des Komponisten, so kehrt Scherchen doch die expressionistischen Züge der Komposition hervor. Der Verlauf gelingt so sehr spannend und er lässt die erhabenen Trompeten während des  Höhepunktes im Gestampfe der höchstbelasteten Dampfmaschine geradezu untergehen. Seine Notbremse landet gerade noch so eine Punktlandung. Gut dass der Bahnhof nicht niedergemacht wurde. Der Klangtechnik fehlt es  - neben einem weiten Stereopanorama – auch an Fülle und Körperhaftigkeit. Der etwas mangelnden Transparenz im Tutti fallen vor allem die Holzbläser zum Opfer.

 

4-5

Willis Page

New Orchestral Society of Boston

Cook Laboratories

1955

Stereo

5:47

Ähnlich wie im Falle Scherchens scheint es sich auch bei dem ursprünglich als New Orchestral Society of Boston genannten Orchester dieser Aufnahme um eine vertraglich bedingte Umbenamung des Boston Symphony Orchestra zu handeln. So wird es jedenfalls wieder auf der Kopie der LP der Bibliothèque de France genannt, die für diesen Vergleich gehört wurde. Der heute nahezu vergessene Dirigent war auch längere Zeit beim Boston Pops Orchestra beschäftigt, welches ja identisch mit dem Personal des Boston SO ist. Bemerkenswert ist, dass es sich hier um eine der ersten Stereo-Aufnahmen überhaupt handeln dürfte. Sie zeigt bereits eine ganz erstaunliche Transparenz, Klarheit und Tiefenstaffelung. Es fehlt ihr jedoch noch an Rundung und Schmelz. So klingen die Streicher, die ebenfalls ganz hervorragend transparent dargestellt werden, doch ziemlich dünn. Auch wird die ganze Aufnahme von einem hochfrequentem Rauschen durchzogen. Auffallend ist, dass das Solo der Bassklarinette ab T. 35 ganz zu fehlen scheint, hören kann man es jedenfalls nicht. Die Hörner und die Trompeten  intonieren mitunter nicht ganz sauber, das ein oder andere Solo gelingt ihnen nur als Drahtseilakt, was auch am Tempo liegen könnte, denn ab T.10 beginnt diese Pacific 231 ihre wahrlich rasante Fahrt. Der Steigerungsverlauf ist absolut hinreißend. Es stört dennoch ein wenig, dass dem Tempo auch ein Horneinsatz zu Opfer fällt. Das Bremsen erfolgt tumultös und etwas unorganisiert. Hier steht das Abenteuer Zugfahrt absolut im Vordergrund, für das Orchester war es ohrenscheinlich aber auch ein Abenteuer.

 

4-5

Jiri Starek

Rundfunkorchester Kaiserslautern

Hänssler

2006

7:12

Der Schüler von Vaclav Talich und Karel Ancerl beflügelt das kleine Orchester aus Kaiserslautern, das mittlerweile in der Deutschen Radiophilharmonie aufgegangen ist, zu einer sehr guten, insbesondere auch sorgfältigen Leistung. Starek betätigt sich quasi als Zugführer, denn er lässt mit viel Sinn für die Eisenbahn intonieren. Läuft diese Fahrt auch ein klein wenig gemächlicher ab, wird doch jeder Meter detailfixiert ausgekostet. Nur die Flatterzunge findet hier – wieder einmal - keine hörbare Anwendung auch die Caisse roulante wirkt bisweilen unterbelichtet. Das Orchester spielt kompakt und homogen. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Bläsern und die lösen ihre Aufgabe sehr gut. Die zahlreichen Fugati gelingen vorzüglich. Die Steigerung beim Einsatz des Beckens (T. 116-118) – sonst oft vernachlässigt – gelingt super. Beim Höhepunkt kommen Hörner und Trompeten sehr gut durch, das Maschinengetöse ist dabei sehr transparent. Die Bremsung ist hier weder eine Not- noch eine Vollbremsung, sie ist zwar heftig bleibt aber passagierschonend. Sympathisch und angenehm wie die Bremsung so wirkt auch die ganze Aufnahme.

 

 

4

Ernest Ansermet

Orchestre de la Suisse Romande

Decca

1963

6:14

Die Interpretation des Widmungsträgers konnte nur von einer LP gehört werden. Es ist denkbar, dass der Eindruck von der CD ein bodenständigerer oder kraftvollerer gewesen wäre. So wirkt die Interpretation wie vom impressionistischen Betrachtungswinkel aus gesehen. Die Klangfarben wirken zart, das Orchester wird fein verästelt dargestellt. Es lässt hier eine recht gute Leistung hören, ganz ohne Klappern geht es aber auch bei dieser Zugfahrt nicht. Die Bassklarinette ab T. 35 ist nur ganz schwach zu hören. Zwischen 1. und 2. Trompete ist während des Solos ein Klangfarbenunterschied zu hören, sie könnten etwas homogener aufeinander abgestimmt sein. Das Fagottthema  (ab T.80) ist nicht sonderlich präsent. Das Flöten/Oboen-Thema erklingt nicht ganz synchron. Die Trompeteneinwürfe ab T.132 nicht nachdrücklich genug, auch nicht völlig präzise. Die Hörner tauchen während des Hochgefühl-Themas zwischendurch etwas ab. Die Vollbremsung ist zwar rabiat, aber nicht existenziell bedrohlich. Generell ist der Aufnahme eine innige Vertrautheit mit dem Idiom nicht abzusprechen. Die Aufnahmetechnik und der Dirigent legen die Strukturen der Partitur sehr gut offen, der Klang ist sehr transparent, angenehm warm und vermittelt ein stimmiges Raumgefühl.

 

4

Charles Dutoit

SO des BR

Erato

1985

6:14

Der Dirigent kann auf ein perfekt vorbereitetes Orchester zurückgreifen, das zudem bereits Erfahrungen mit dem Komponisten gesammelt hat, denn im Zuge eines Honegger-Projektes wurden auch alle Sinfonien des Meisters aufgenommen. Alle Soli sitzen perfekt, lediglich die Rührtrommel kommt zu schwach. Hörner und Trompeten sorgen für einen schön ausgeformten Höhepunkt. Der Wechsel der verschiedenen Metronomangaben gelingt bruchlos und unmerklich. Es fehlt der Einspielung jedoch etwas  Nachdruck. Das Ereignishafte der Bernstein-Einspielung fehlt ihr völlig. Alles läuft wie geschmiert, auch der Bremsung fehlt jeder katastrophische Charakter. Der Klang ist gut und werkdienlich.

 

4

Stéphane Denève

RSO Stuttgart des SWR

Hänssler

2014

6:08

Hier liegt eine flotte Zugfahrt in einem modern wirkenden Zug vor. Gelenkt von einem Vielfahrer. Alles läuft auch hier wie geschmiert. Der Höhepunkt während der Zug die Höchstgeschwindigkeit erreicht hat, muss ohne das gewünschte Gefühl der Erhabenheit auskommen, da die Dampfmaschine so laut und mit höchster Präzision arbeitet, dass weder Hörner noch Trompeten richtig durchdringen können. Es scheint dabei auch, dass sie sich zurückhalten (müssen). Von einer Umdeutung wie bei Metzmacher kann man hier aber nicht unbedingt reden, dazu wirkt der Maschinenlärm nicht bedrohlich genug, sondern nur perfekt inszeniert. Das ist hier besonders schade, denn die Aufnahmetechnik gewährleistet eine gute Bassgrundierung mit einer „fetten“ Gran Cassa, einer ausgezeichneten Transparenz mit natürlichen Proportionen. Ganz so seziererisch wie Luisi bei seiner Durchleuchtung gehen Denève und die Techniker übrigens nicht vor. Eine etwas neutrale Darstellung auf sehr hohem orchestralem und technischem Niveau.

 

4

Takuo Yuasa

Neuseeland SO

Naxos

2004

6:10

Das Orchester meistert seine Aufgaben hier ausgezeichnet. Die Aufnahme Baudos hätte für Yuasas Version Pate gestanden haben können. Die Caisse roulante kommt genauso gut zu Gehöhr wie dort, auch der Flatterzungeneinsatz wird vorschriftsmäßig ausgeführt. Anders als in dieser wirkt die Beschleunigung jedoch zunächst recht gemächlich, die Artikulation leichtgewichtig. Die Marcato- und sf- Akzentuierungen lassen es etwas an Nachdruck fehlen.  Mit zunehmender Dauer steigert sich die Darbietung jedoch beträchtlich bis zu einem angemessenen Höhepunkt. Andere sind jedoch schon von Beginn an mit mehr Spannung dabei. Der Klang ist offen, transparent und weiträumig, könnte jedoch etwas farbiger sein.

 

4

Leon Botstein

American SO

Eigenvertrieb des Orchesters

2011

LIVE

6:38

Diese derzeit nur über das Internet als Stream oder Download erhältliche Aufnahme besticht besonders durch die überaus hellhörige Aufnahmequalität mit ihrer ausgezeichneten Transparenz besonders bei den Streichern. Die Holzbläser wirken demgegenüber etwas weniger im Focus. Dafür hört man hier die mächtigste Gran Cassa dieses Vergleiches. Das Orchester spielt präzise, lässt es aber am letzten Engagement fehlen. Alles wirkt etwas gemächlicher als bei den anderen Aufnahmen, auch dem Höhepunkt mangelt es etwas an Nachdruck und durchdringender Dynamik. Dazu spielen die Hörner und Trompeten zu zurückhaltend. Eine Version für den audiophil veranlagten Hörer, dem ein exzellentes Klangbild am wichtigsten ist.

 

4

Louis Frémaux

City of Birmingham SO

EMI

1973

5:57

Der Gerechtigkeit halber sei erwähnt, dass es eigentlich keiner der hier gelisteten Aufnahmen verdient hat am Schluss zu stehen, aber eine muss es nun einmal treffen. Diese Version zeigt, dass das Birminghamer Orchester auch schon vor Simon Rattle oder Andris Nelsons ein sehr gewandter und präziser Klangkörper war. Alle instrumentalen Details gelingen sauber und klangvoll. Wie bei Ravels Bolero erfolgt hier eine langsame aber stetige Steigerung der Lautstärke bis zum finalen Höhepunkt. Diesem Effekt untergeordnet werden Details der Phrasierung oder Akzente, die davon ablenken könnten. Die Caisse roulante oder die Grand Cassa, die sehr wohl gut hörbar sind, gelangen aber nur soweit ins Bewusstsein des Hörers, dass sie nicht  vom gleichförmigen Steigerungsverlauf  ablenken könnten. Damit einher geht (nach einer zweimaligen schubartigen Beschleunigung) ein rasantes Tempo, bei welchem man  kaum Gelegenheit hat nach rechts oder links zu schauen, sprich: die Besonderheiten der komplexen Partitur zu würdigen. Eine eigenwillige Deutung. Der Höhepunkt (passabel ausgeformt und transparent) und die Bremsung (nicht besonders hart) werden so als logischer Ablauf dargestellt und nicht als einschneidende besonders bemerkenswerte Ereignisse des größten Wohlbefindens bzw. als plötzlicher Entzugs des Wohlbefindens oder gar als Gefahrenmoment. Alles läuft so etwas zu glatt und auf die Oberfläche fixiert ab. Somit steht diese Version vielleicht doch zu recht am Ende der Liste.

 

fertiggestellt am 12.2.2020