Antonin Dvorak
In der Natur
Konzert-Ouvertüre op. 91
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Werkhintergrund:
Im Frühjahr 1891 begann Dvorak einen Zyklus von drei Konzertouvertüren zu komponieren, der ursprünglich den Sammeltitel "Nature, Life and Love" (natürlich auf tschechisch) trug. Später wurden die drei Kompositionen jedoch unabhängig voneinander veröffentlicht und erhielen jeweils eine eigene Opusnummer und einen eigenen Namen: In der Natur op. 91, Karneval op. 92 und Othello op. 93. Aufgrund ihres außermusikalischen Inhalts können sie als Teil der sogenannten Programmmusik angesehen werden, die vor allem damals noch nicht - und wahrscheinlich auch heute noch nicht - als typisch für ihn gelten konnte.
Die Ouvertüren In der Natur, Karneval und Othello stellen ein Trio untereinander verflochtener Kompositionen dar, deren verbindendes Element die Idee der Natur in all ihren Formen sein sollte: als lebensspendendes, aber auch destruktives Element. Da Dvoraks Weltbild von einer starken Verbindung zwischen dem Reich der Natur und der Gottesidee geprägt war, kann der Begriff „Natur“ in diesem Fall nicht eng, sondern pantheistisch interpretiert werden. Zum Beispiel die Bezeichnung des Mittelteils der Trilogie "Karneval" kann in diesem Zusammenhang nicht wörtlich als Maskenspiel verstanden werden, sondern eher als "Karneval des Lebens". Mit etwas Übertreibung (so übernommen von den originalen Dvorak-Seiten, die selbstverständlich tschechisch geschrieben wurden) kann der Zyklus als eine Art säkularere Ergänzung des gerade zuvor vollendeten Requiems betrachtet werden (obwohl das Trio nicht die Tiefe des Denkens des Requiems erreichen will), denn auch hier scheint der Komponist über die positiven und negativen Aspekte des Lebens nachzudenken. Dvorak selbst machte den an den Werken Interessierten das Verständnis nicht leichter, da er außer vereinzelten Bemerkungen in Partitur und Korrespondenz keine weiteren Erläuterungen hinterließ. Andere Varianten der Namensgebung, wie sie in Dvoraks Skizzen vorkommen, können immerhin eine kleine Orientierungshilfe sein: Für die Ouvertüre In der Natur hat der Komponist auch die Titel "In Solitude", "Ouvertura lyrica" und "Sommernacht" in Erwägung gezogen. Der ursprüngliche Name von Karneval war "Leben" und "Karneval" jedoch nur in Klammern angehängt. Aus Dvoraks Korrespondenz geht auch hervor, dass Othello für die Ouvertüre auch die Namen „Tragische Ouvertüre“ oder „Eroica“ in Betracht zog. Das verbindende Element des Zyklus ist aus musikalischer Sicht die Idee des"Naturmotivs". Dies ist das Hauptthema der Ouvertüre In der Natur, das werkübergreifend auch in den beiden anderen Ouvertüren zitiert wird.
Soweit ist dies Lesern, die bereits den kleinen Werkhintergrund von „Othello und/oder „Karneval“ gelesen haben bereits alles bekannt. Es folgt nun aber doch noch etwas spezifischeres zu „In der Natur“.
Die Ouvertüre In der Natur ist in einer weit verzweigten Sonatenform komponiert. Es beginnt mit einer suggestiven, leisen Einleitung über das tiefe F, darüber die Keimform des Hauptthemas ("Naturmotiv") und kurze, von Flöten und Oboen gespielte Motive, die an Vogelgesang erinnern. Das Hauptthema zeigt eine gewisse Verwandschaft zu den mährischen Volksliedern Halekičky (Gesänge von Hügel zu Hügel genannt), was der mehrfachen Wiederholung des Themas in verschiedenen Positionen und Instrumenten entspricht. Dieses ganze einleitende musikalische Bild repräsentiert eine höchst poetische Stilisierung der Stimmen der Natur. Die Exposition bringt die üblichen zwei, drei gegensätzlichen Themen,
Mankönnte auch über einzelne Themenbereiche sprechen, die sich immer aus mehreren zusammenhängenden Motiven zusammensetzen. Die Exposition endet, in dem das Hauptmotiv der Natur im vollen Plenum des gesamten Orchesters wiederkehrt. Die Durchführung ist etwa halb so lang wie die Exposition, bringt aber eine deutlich dramatischere Stimmung mit komplizierterem harmonischem Verlauf und reicher Kontrapunktig. Hier dominiert das Motiv der Natur. Die Wiederholung in der Gliederung wiederholt die thematische Entwicklung der Exposition, jedoch mit der gegenläufigen Abstufungstendenz: Während wir in der Exposition eine kontinuierliche Intensivierung erleben, bringen die Reprise und das Nachfolgende im Gegenteil Beruhigung. Die gesamte Komposition kann somit als ein großer symmetrischer Bogen betrachtet werden, der am Ende zu der ruhigen, intimen Atmosphäre zurückkehrt, mit der die Komposition begann. Dvořák widmete seine Arbeit der University of Cambridge, die ihm kurz zuvor die Ehrendoktorwürde verliehen hatte.
Die Uraufführung aller drei Ouvertüren fand am 28. April 1892 im Prager Rudolfinum unter der Leitung von Dvořák statt. Es war eines der Konzerte der Abschiedstournee des Komponisten, die er vor seiner Abreise in die USA in tschechischen und mährischen Städten organisierte. Die Werke sind noch nicht unter ihren endgültigen Titeln aufgeführt, im Programm wurden sie als "Nature", "Life (Tschechischer Kaneval)" und "Love (Othello)" unter der einzigen Opusnummer 91 bezeichnet. Sie gewannen ihre endgültigen Titel und die einzelnen Opuszahlen der Ouvertüren erst bis zu zwei Jahre später bei der Veröffentlichung durch die Fa. Simrock in Berlin.
Die Premierenkritik im Dalibor Magazin (leider nur wenig elegant aus dem Tschechischen übersetzt):
„Ganz am Ende der Akademie das Trio seiner Ouvertüren op. 91:" Natur " - " Leben " - " Liebe ". […] „Natur“ ist ein bezauberndes Bild, das von der Frische der Frühlingsidylle durchdrungen ist. Offenbar ihren pastoralen Ton ausprägend, zeigt sie eine helle, markante Instrumentenfarbe. Auf einem beeindruckenden Grundmotiv baut sich ein Gebäude von edler Einheitlichkeit aber auch voller prachtvoller Details auf. Dvorak ist ein begeisterter Bewunderer der Natur und ihrer Reize. Welch ein Wunder, dass die Eindrücke, die die Wälder von Příbram in ihm hervorrief, in dem schönsten musikalischen Kostüm verkörpert wurden, das einem Komponisten einfallen kann. „Leben“ […] wird mit einem kühnen, reich instrumentierten Satz voller Tanzrhythmen präsentiert. Das Orchester setzt hier sein gesamtes Arsenal und - rara avis - baskischen Trommeln ein. Nach meiner bescheidenen Ansicht sollte die dritte Überschreibung "Othello" ohne den zweiten Titel "Liebe" genannt werden. […] Wahrscheinlich hat jeder, der von der Ouvertüre gehört hat, anerkannt, dass ihr musikalischer Inhalt eher den Vorstellungen von Shakespeares Tragödie entspricht als dem erotischen Funken, der überwiegen müsste, wenn das Thema der Komposition tatsächlich „Liebe“ wäre. Das Ganze wird mit einem Gesang präsentiert, dessen Stimmung auf eine Vorahnung drohenden Schreckens hinzuweisen scheint. In der atemberaubend schönen Melodie lernen wir Desdemonas natürlichen Gedankengang kennen, im entsprechenden Thema die düstere Farbe und den seltsamen, wie vage wirren Rhythmus des wütenden Othello. Von besonderem Interesse ist der Schluss der Ouvertüre, der die traurige, fast realistische Stimmung des traurigen Endes des Dramas darstellt. Dvoraks Ouvertüren, gut gespielt und mit der Intention des Meisters dargeboten, hinterließen insgesamt einen tiefen Eindruck."
Eduard Hanslicks Reaktion auf die Aufführung in Wien (Neue Freie Presse, 5. Februar 1895), leider enemfalls nur holprig aus dem Tschechischen zurückübersetzt:
"Dvoraks neue Konzertouvertüre "In der Natur" ist ein sehr erfreuliches Gegenstück zu seiner Ouvertüre Der Karneval, die wir kürzlich gehört haben. In beiden Stücken pulsiert das Leben jugendlich und eindringlich. Dort in schelmischer Atmosphäre, hier in ruhiger, fröhlicher Frühlingsstimmung. Beide werden jedoch von der gleichen Freude an schönem Klang, melodischer Frische, Spontaneität und Natürlichkeit dominiert. Beide Ouvertüren teilen mit Dvoraks Kompositionen eine fröhliche Atmosphäre, die in unserer pessimistischen Zeit doppelt förderlich ist. Nach modernen Maßstäben würden wir wahrscheinlich keine der beiden Ouvertüren als "ernst" bezeichnen, aber beide sind echt und angenehm und sind eine Erfrischung für eine Reihe neuer Orchesterwerke, die mit falschen Kontrasten und einer laminierten Welt vorgeben, tief und bedeutsam zu sein. Gleichzeitig mit diesen beiden Ouvertüren veröffentlichte Dvorak auch eine dritte mit dem Titel Othello, eine Art Gedicht von Shakespeares Tragödie oder eine Einleitung dazu. Es gibt auch Stimmen, die diese tragische Ouvertüre für ein "bedeutenderes" Werk halten als die beiden fröhlichen. Mir scheint das Gegenteil. Dvorak selbst tritt im Karneval und im Auftakt In der Natur auf, trägt aber als Othello eine Maske, die an Liszt, Wagner erinnert. Hier wollte Dvorak als Tragödie auftreten, und weil sein Wesen den überwältigenden dramatischen Konflikten, Selbstzerstörung und Blutvergießen fremd ist, rannte er zu einer künstlichen Spritze. Nicht ohne Überraschung entdeckt man in Dvoraks Ouvertüre In der Natur ein Motiv, das auch in den beiden anderen Ouvertüren (in Karneval und Othello) auftaucht. Das bedeutet, dass Dvorak ursprünglich an alle drei Ouvertüren in einem wechselseitigen Zusammenhang gedacht hat. Allerdings ist so eine Absicht meiner Meinung nach völlig unverständlich. Es ist gut, dass der Komponist seine ursprüngliche Idee aufgegeben hat, diese drei Kompositionen äußerlich als etwas aufeinander Bezogenes darzustellen. Das könnten sie nie tun.“
Zusammengestellt am 23.8.2021

Antonin Dvorak, Photographie unbekannten Datums und unbekannter Herkunft
Die Rezensionen der gehörten Einspielungen:
5
Istvan Kertesz
London Symphony Orchestra
Decca
1967
13:28
Wie bereits bei Othello und Karneval ist der Zugang des ungarischen Dirigenten auf das Werk geprägt von großer Entdeckerfreude und Lebendigkeit. Das hoch motivierte LSO spielt mit besonderer Frische, spannend und impulsiv. Er vermittelt das Naturerlebnis mit prächtigen, prallen Steigerungsverläufen und saftigen Rhythmen. Der Hörer darf sich, wie bereits bei den zuvor verglichenen beiden Ouvertüren auf das leuchtende und gespannte Espressivo der Violinen, sehr eloquente Holzbläser und was wir gar nicht genug herausstellen können auf das herausragende Blech freuen, das vor Vitalität nur so strotzt. Vor allem die Hörner, aber auch Trompeten und Posaunen sorgen immer wieder für „Gänsehaut-Momente“. Auffallend ist, dass die Hörner bei Bedarf dieselbe Urgewalt erreichen wie die die beiden anderen beiden Blechbläsergruppen. Es ist aber nicht nur die bloße Lautstärke der ganzen blechernen Orchestergruppe, die auffällt, es ist besonders der Enthusiasmus, mit dem die betreffenden Passagen gespielt werden, der begeistert. Unser imaginärer Protagonist in Dvoraks sinfonischer Geschichte, die er aber Ouvertüre genannt hat, scheint vor Liebe zur Natur zu brennen.
Die Klangqualität ist auch hier wieder besonders plastisch, sehr dynamisch und von hautnaher Präsenz. Decca hatte damals Enthusiasten auch hinter den Reglern sitzen.
5
Laszlo Somogyi
Orchester der Wiener Staatsoper
Westminster
1964
14:33
Auch Somogyi hat alle drei Ouvertüren eingespielt, wobei ihm und den Wienern „In der Natur“ besonders gut gelingt. Für sie ist, wie bereits für Kertesz und das LSO das Stück weniger ein Idyll, als eine Erlebnismusik mit packender Dramatik. Emotional wirkt diese Darbietung viel aufgewühlter als die beim zuvor gehörten Serebrier. Auch die lyrischen Passagen erhalten jedoch das ihnen gebührende Gewicht. Das Orchester spielt hoch konzentriert und lässt sich offenkundig für die Musik begeistern, denn sein Spiel ist sowohl sehr ausdrucksvoll als auch einfühlsam. Hellhörig und besonders detailreich wird das Werk intensiv durchlebt.
Auch das Klangbild übertrifft das der Einspielung Serebriers, die fast 50 Jahre später aufgenommen wurde, in fast allen Belangen. Es ist räumlich weiter gespannt, plastischer, voller und besser durchhörbar, sehr dynamisch und sehr präsent und farbig. Insgesamt also auch besser als bei Kubelik und den zahlreichen Einspielungen aus Tschechien. Störend sind allerdings die zahlreichen tieffrequenten Störungen, als ob U-Bahn-, Straßenbahn- oder Schwerlastverkehr in unmittelbarer Nähe des Aufnahmeortes vorbeigeleitet worden wäre.
4-5
Libor Pesek
Tschechische Phiharmonie, Prag
Virgin
1987
13:59
Etwas abgetriebener und erheblich dynamischer als die Einspielung Neumanns, im Gestus eher der Produktion Ancerls gleichend aber viel besser klingend, ist die Aufnahme Peseks die beste unter den zahlreichen Beiträgen zur Diskographie des Werkes mit dem tschechischen Vorzeige-Orchester. Dass das Orchester das Stück wie im Schlaf spielen kann, darf man voraussetzen. Hier aber zeigt es seine beste Leistung und sie wird auch von der Klangtechnik ins beste Licht gerückt. Die Violinen spielen ihren Part mit geschmeidigem, sehr sauberem und vor allem singenden Ton. Auch die Holzbläser präsentieren sich nun intonationssicher und spielen sehr cantabel. Auch das glanzvolle Blech überzeugt. Pesek gelingt insgesamt eine besonders ausgewogene Darstellung des Stückes, das die Dramatik genau wie die lyrischen Momente gleichermaßen betont.
Von allen Einspielungen mit der Tschechischen Philharmonie klingt diese auch am besten. Sie ist transparent, sauber, ausgewogen, dynamisch und farbig, voll, rund, brillant. Zudem hat sich auch noch eine gewisse schwebende Aura.
4-5
Otmar Suitner
Staatskapelle Berlin
Deutsche Schallplatten
1981
13:46
Auch Otmar Suitner gelingt eine einnehmende, stimmige Wiedergabe des Stückes. Nicht so lebendig wie Kertesz, nicht so dramatisch wie Somogyi und nicht so leidenschaftlich wie Kubelik, bietet Suitner doch von allem sehr viel, ohne aber unentschieden zu wirken.
Auffallend ist (ähnlich der Aufnahme Peseks) ein schwebender, strahlender Orchesterklang mit exzellenten Streichern, voll klingenden Holbläsern und satt und sonor klingendem Blech. Das feine, subtile und nuancenreiche Spiel erzeugt einen sanft wiegenden Bewegungsimpuls.
Der Klang der Aufnahme ist offen, voll, plastisch und besonders körperhaft. Er ist klar, luftig und ist mit einer ausgeprägten Tiefenstaffelung gesegnet und übertrifft insgesamt auch die Klangqualität der Pesek-Einspielung. Wir dürfen erneut ein aufnahmetechnisches Meisterwerk des VEB Deutsche Schallplatten vermelden.
4-5
Karel Mark Chichon
Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern
Hänssler
2014
14:48
Das sehr gut aufgelegte, spielfreudige und sehr engagierte Orchester klingt erheblich weicher und runder als die Tschechische Philharmonie unter Ancerl gerade zuvor. Die Einspielung strahlt viel mehr Wärme aus, ist spannend phrasiert, genau und nuancenreich. Die Empathie geht aber nicht so weit, dass das Espressivo so weit in den Focus gerät, dass der idyllische Grundcharakter des Stückes gefährdet wäre. Das Orchester klingt schlanker und lebhafter als das der Prague Philharmonia oder des BBC Philharmonic. Insgesamt erkennt man eine deutliche Weiterentwicklung gegenüber der Einspielung der 5. Sinfonie Mendelssohns, die kurz nach der Fusion von RSO Saarbrücken und RO Kaiserslautern entstand. Die gefühlvolle Darbietunug unterstreicht in Summe den Charakter des Stückes besser als die Einspielung Ancerls.
Auch der Klang der Aufnahme hat sich gegenüber der Mendelssohn-Einspielung verbessert. Er hat nun mehr Tiefe, eine bessere Transparenz, eine breitere Dynamik und leuchtende Klangfarben. Er wirkt auch etwas dunkler. Aber an die Klangqualitäten der zuvor gelisteten Einspielungen kommt er nicht ganz heran.
4-5
David Zinman
Sinfonieorchester des Südwestfunks, Baden Baden (heute: existiert nicht mehr)
Arte Nova
1988
14:25
Das Spiel des wegfusionierten Orchesters ist in dieser Einspielung ganz hervorragend und bracht sich vor dem des Sinfonieorchesters des BR unter Kubelik nicht zu verstecken. Hier kommt sogar auch einmal die Fagottstimme zu ihrem Recht, die sonst eher wenig auffällt. In Zinmans Auslegung kommen die dramatischen Passagen wie auch die idyllischen Momente gleichermaßen gut zur Geltung. Zinman wahrt dabei jedoch erheblich mehr Distanz als beispielsweise Kubelik, dessen Einspielung bisweilen etwas „überemotional“ wirkt.
Dabei hilft der geschmeidig-sämige, weiche Streicherklang, das agile, ausdrucksvolle Holz und das edel strahlende Blech ungemein. Auch der Klang der Aufnahme ist transparenter und großräumiger geraten als bei Kubelik und trotz etwas zu viel Hall auch ortungsschärfer. Die Kubelik- Einspielung wirkt jedoch etwas präsenter und unmittelbarer. Auch könnte die Zinman-Aufnahme noch etwas mehr Brillanz vertragen.
4-5
Rafael Kubelik
Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, München
DG
1976
14:15
Kubelik „erfühlt“ das Werk mit viel Wärme und einem weit gespreiztem Ausdrucksradius. Das empathische Musizieren übertrifft bisweilen sogar das Ausdrucksniveau von Kertesz und „seinen“ Londonern, so singen hier die Geigen mit einem besonders ausdrucksvollen Espressivo, die singenden „Vögel“ des vortrefflichen des Münchner Holzes klingen jedoch nicht immer unbeschwert, sondern eher nachdenklich oder gar melancholisch. Insgesamt die die Londoner Einspielung jedoch noch feuriger, lebendiger und vor allem unbeschwerter, während Kubelik mehr „Tiefsinn“ mit einbringt. Kubeliks Einspielung klingt selten frei vom Ballast der Bedrohung durch die Natur oder der Natur, wenn man das auf heutiger Sicht so interpretieren darf. Er hebt die melancholischen Züge der Komposition hervor wie kein zweiter. Für manch einen Hörer könnte diese Einspielung vielleicht schon etwas überfrachtet klingen. Für Idylle bleibt hier jedenfalls wenig Raum.
Die Violinen sind, wie bei den anderen beiden Ouvertüren rechts und links aufgeteilt. Gegenüber „Karneval“ wirkt der Klang weiträumiger, das Orchester etwas großzügiger im Raum verteilt. So wirkt der Klang auch nicht so überlastet durch eine exzessive Dynamik, die in dieser Ouvertüre auch weniger ins Gewicht fällt als bei Karneval. So ist die Gesamtwirkung hier transparenter, es fehlt aber immer noch ein kräftiger „Schuss“ Brillanz.
4-5
José Serebrier
Bournemouth Symphony Orchestra
Warner
2011
15:00
Einen ganz anderen Weg als Kertesz oder Kubelik beschreitet José Serebreier. In Verbindung mit dem recht langsamen, man kann auch schreiben „genügsamen“ (denn es muss auch gar nicht schneller sein), zeitweise auch beschaulichen Tempo in Verbindung mit einer genauen Beachtung der Vortragszeichen und einer ziemlich akribischen Phrasierung führt Serebriers zurück ins 19. Jahrhundert, als alles noch ein wenig langsamer ging, man noch ohne Stress unterwegs war und man die Natur noch in einem relativ reinen, ursprünglichen Zustand vorfand. Erlebnisreich, oder gar beglückend, war die Kontaktaufnahme sogar in besonderer Weise. Der Gestus gestattet es, das Naturerlbnis noch in vollen Zügen zu genießen. Die Wiedergabe spricht emotional besonders an, auch weil das Orchester mit schön gespielten, farbigen Soli aufwartet und sehr genau spielt. Es spürt gemeinsam mit seinem Dirigenten auch den zartesten Verästelungen des Stimmerverlaufes nach. Das feine und nuancierte, einfühlsame Spiel gestattet zwar auch, dass die Aufschwünge nicht zu kurz kommen, aber im Ganzen steht ein dramatisierender Verlauf gegenüber dem idyllischen Erlebnis weit zurück. Die Schönheiten der Komposition bringt diese Produktion besonders gut zur Entfaltung. So bringt Serebrier das nächtliche Einschlafen nach dem ereignisreichen Tag (oder Abend, wie ein vorheriger, aber verworfener Versuch der Namensgebung, „Ein Sommerabend“, ausdrückte) so schlüssig zur Geltung wie kaum einer seiner Berufskollegen.
Die Einspielung klingt recht offen, recht klar und sehr gut gestaffelt. Sie dürfte den Freunden des Holzbläserklangs besonders gefallen, denn das Holz kommt besonders schön zur Geltung. In Hinsicht auf Brillanz und Dynamik zieht sie aber gegenüber der gerade im Anschluss gehörten Produktion mit Laszlo Somogyi den Kürzeren.
4-5
Jaroslav Krombholc
Tschechisches Rundfunksinfonierorchester, Prag
Supraphon
1973
13:33
Hier liegt eine temperamentvolle, fast schon heißblütige Interpretation der Ouvertüre vor, die das Idyll immer im Fluss hält und bisweilen sehr deutlich dramatisiert. Das Feuer von Kertesz´LSO wird hier zwar nicht spürbar, aber der Verlauf in Krombholcs Darstellung weist verstärkt auf die dem Naturerlebnis innewohnenden Gefahren hin. Das Orchester wirkt hier besonders spielfreudig und wird immer wieder zu beinahe soghaft gestalteten Aufschwüngen animiert. Unter den drei von Krombholc eingespielten Ouvertüren gefällt diese am besten.
Im Gegensatz zur Einspielung Serebriers könnten die Holzbläser hier etwas besser zur Geltung kommen, auch das Blech, besonders, wenn man die Einspielung von Istvan Kertesz noch im Ohr hat. An der guten Staffelung kann man die ursprüngliche Quadro-Aufnahme noch erkennen. Die Farben wirken etwas blass. Die Violinen könnten etwas voller klingen, werden aber nicht so rau wiedergegeben wie bei Ancerl.
4-5
Tomas Netopil
Prager Symphoniker (FOK)
Supraphon
2004
13:36
Wie das Klangbild wirkt auch das Orchesterspiel, die eingeschlagene Gangart und der Gestus dieser Einspielung luzide, also hell und klar. Frisch wie Quellwasser. Das Holz kommt sehr gut zur Geltung und sorgt hier mit leichtem, lockerem Spiel und schönen Farben für einen besonders pastoralen Charakter. Dem Blech fehlen aber der Glanz und die lebendige Aura des LSO. Insgesamt liegt hier eine spielerische und eher leichtgewichtige Alternative vor, wie ein unbeschwerter Spaziergang durch den lichten Wald oder hellgrünes Auenland im Frühjahr.
Der Klang ist deutlich leichter, heller und offener als beim zuvor gehörten Masur, auch etwas brillanter und transparenter, aber leider ein wenig hallig.
4-5
Bohumil Gregor
Tschechische Philharmonie, Prag
Supraphon
1987
14:47
Insbesondere das Holz (und dabei besonders das Englischhorn) klingen erheblich intonationssicherer und generell besser als bei Ancerl. Das Spiel des ganzen Orchesters wirkt viel wärmer und gefühlvoller als zuvor (auch als bei Neumann). Es ist gegenüber damals (1961, Ancerl) kaum noch wiederzuerkennen. Der Klang gerät auch etwas glanzvoller als bei der DRP, die direkt zuvor gehört wurde, aber die Violinen sind gegenüber der Einspielung Chichons viel stärker in den Focus gerückt, während man bei diesem viel mehr vom Stimmenverlauf des ganzen Orchesters hört als bei Gregor. Auch die Phrasierung bei Gregor erklingt weniger exakt und das Spiel weniger sorgfältig als bei der DRP Chichons. Gregor trifft den Idyll-Charakter weniger und stellt die emotionale Naturbegegnung in den Vordergrund. Von den auch von Gregor eingespielten drei Ouvertüren gefällt wie bei Krombholc „In der Natur“ am besten.
Der Klang ist dieses Mal offener, weicher und runder als bei Ancerl. Seltsamerweise klingt „In der Natur“ weniger von frühdigitaler Härte belastet als die beiden anderen Ouvertüren.
4-5
Karel Sejna
Tschechische Philharmonie, Prag
Supraphon
1958
13:16
MONO Sejnas Darstellung ist geprägt von einer besonders pulsierenden, lebendigen, beschwingten Dramatik und anspringender Spielfreude. In dieser Hinsicht steht sie von allen Aufnahmen der Tschechischen Philharmonie an erster Stelle. Die Holzbläser klingen intonationssicherer als bei Ancerl drei Jahre später. Die Klarinetten erscheinen im Holzbläsersatz jedoch ziemlich benachteiligt.
Trotz Monoklangs wirkt die Aufnahme sehr transparent und weicher klingend als die Ancerl-Einspielung. Eine natürliche Staffelung fehlt naturgemäß völlig, aber Dynamik und Offenheit erfreuen demgegenüber. Der Gesamtklang wirkt etwas stumpf.
4-5
Vaclav Neumann
Tschechische Philharmonie, Prag
Supraphon
1979
14:32
Neumann Produktion der Ouvertüre ist eine solide Darstellung der Mitte, der Einspielung Gregors recht ähnlich aber mit etwas mehr „Gemüt“. Sie betont von allen Einspielungen der Tschechische Philharmonie den Idyll-Charakter am meisten. Der Umgang des Orchesters mit dieser Musik wirkt wie selbstverständlich und traumwandlerisch sicher, hier wirkt das Orchester aber eher wenig gefordert oder befeuert.
Der Klang vermittelt ein solides Panorama des Orchesters und weist eine gute Transparenz auf. Er könnte jedoch brillanter und dynamischer sein.
4-5
Kurt Masur
New York Philharmonic Orchestra
Warner
1984, LIVE
13:58
Kurt Masur begegnet dem Werk ohne aufgesetzte Dramatik zunächst angenehm ruhig und dann mit schönem Aufschwung. Das Orchester spielt sehr gefühlvoll, aber nicht schlank, eher mit viel Kraft, aber durchaus auch mit Espressivo. Dabei erreicht er aber nicht die Leidenschaft eines Kubelik oder Kertesz. Massivität wurde hier nicht angestrebt. Im Verlauf erreicht Masur aber auch nie das tiefe Gefühl von Ruhe, das gerade die Einspielung Serebriers so hörenswert macht. Dennoch macht Masurs Einspielung einen „naturverbundenen“, freundlichen Eindruck, der aufrichtig, verbindlich und durchaus sympathisch wirkt.
Wirkt das Verhältnis von Blech und Holz ausgewogen, so wirken die Streicher (incl. die Violinen) etwas zurückgesetzt. Der Klang ist nicht wirklich brillant und ganz leicht verhangen, auch für eine Aufnahme dieses Datums eher weniger transparent.
4-5
Jakub Hrusa
PKF Prague Philharmonia
Pemtatone
2015
14:48
Hrusa lässt seine Tour durch die Natur eher langsam angehen, lässt die Musik genießerisch strömen und behält den lyrisch geprägten Grundton eigentlich das ganze Stück über bei. Eine Naturbegegnung ohne jede Hektik und weitgehend auch ohne Dramatik. Überschwang wird selten spürbar. Das Orchester, wie die New Yorker ebenfalls eher etwas füllig als schlank, spielt klangvoll, exakt und differenziert.
Hier liegt also eine eher beschaulich-spielerische, gelassene als jugendlich-frische Variation des Themas vor. Serbriers im Grund ganz ähnliche Deutung wirkt noch leichter, luftiger und unbeschwerter.
Das Klangbild (High-Res-Download) ist samtig, sonor, füllig und mit viel Wärme ausgestattet. Transparenz und Tiefenstaffelung sind sehr gut.
4-5
Theodore Kuchar
Janacek Philharmonic Orchestra, Ostrava
Brilliant
2004
13:35
Das Orchester aus der drittgrößten Stadt Tschechien spielt „seinen“ Dvorak dagegen schlanker und aufgeweckter. Leider klingt die Oboe etwas hart und die Dynamik könnte noch etwas besser differenzierter ausgespielt sein (pp?). Auch am Espressivo wird gespart. Insgesamt wirkt der Gestus hier recht freundlich, fröhlich und optimistisch, aber auch ein klein wenig geglättet. Dem Spiel fehlt es etwas an Wärme, was ja auch bereits bei den beiden anderen Ouvertüren mehr oder weniger stark ins Gewicht fiel. Dem Orchester liegt „In der Natur“ durchaus mehr als „Karneval“, denn hier spielt es dem Sujet gemäß lockerer und entspannter.
Der Klang ist präsent, luftig und sehr klar, aber eine Spur zu hallig. Die Violinen sind nicht immer mit der gleichen Präsenz zu hören. Sie scheinen bisweilen etwas in den Raum nach hinten abzudriften, wenn es für sie leiser wird. Das dürfte aber nur den ganz aufmerksamen Hörern auffallen und ist für die Musikerfahrung oder den Musikgenuss nicht wirklich bedeutend.
4
Jac van Steen
Dortmunder Philharmoniker
MDG
2009
14:15
Nach der Einspielung Somogyis gehört fällt das Fehlen des dramatischen Zugriffs bei der Dortmunder Produktion besonders auf. Diese wirkt dagegen nur noch gefällig. Besonders die weiche Tongebung der Violinen überzeugt dieses Mal, aber auch der Rest des Orchesters weiß sich durchaus mit seinen Qualitäten ins rechte Licht zu setzen. Insgesamt zieht das Werk aber etwas zu gleichförmig und tiefenentspannt am Hörer vorbei. Deutlich übertrieben formuliert, aber doch die richtige Richtung weisend kann man schreiben: Hier sitzen wir in einem komfortablen, weich gefederten, störgeräuschfreien ICE und schauen uns die Natur durch das frisch geputzte Fenster aus an. Das kann ja auch ein Erlebnis sein.
Der Klang ist sehr angenehm zu hören. Staffelung und Transparenz sind gut bis sehr gut.
4
Stephen Gunzenhauser
BBC Philharmonic, Manchester
Naxos
1992
14:10
Ähnlich geartet wie zuvor die Einspielung Jac van Steens überzeugen auch in dieser Einspielung die sehr weichen Violinen und generell das geschliffene Orchesterspiel. Entspannt lässt man hier die Musik fließen, aber über weite Strecken wirkt der Gestus ein wenig zu zahm. Trotz des relativ flotten Tempos wirkt der Gestus hier passiv. Der imaginäre Protagonist lässt die Natur fast nur auf sich wirken, ohne selbst aktiv zu werden; auch das kann gefallen, aber spannend ist es nicht.
4
Karel Ancerl
Tschechische Philharmonie, Prag
Supraphon
1961
14:32
Bei Karel Ancerl wird das Naturerlebnis sehr herb intoniert. Der Holzbläserklang wird meist von der harten und unflexibel geblasenen Oboe dominiert. Das Spiel wirkt jederzeit bewegt, inspiriert und auch recht genau, jedoch gesellt sich zur Oboe auch noch ein übel klingendes Englischhorn und der spitze und spröde Sound der Violinen, die gemeinsam ein aufkommendes Schwelgen im Keim ersticken. Lediglich bei den schön geblasenen Soli der Flöte stellt sich eine friedvolle, idyllische Stimmung ein. Der Orchesterklang verbreitet hier, wie bereits bei „Karneval“ sehr wenig Wärme, was in dieser Ouvertüre, wegen des Sujets und der kompositorischen Umsetzung, jedoch schwerer wiegt. Überzeugender klingt hingegen das Blech.
Insgesamt ist dies eine belebte Einspielung, die aber wegen der trockenen, harten und fast schon kalt wirkenden klanglichen Disposition leidet und so weniger an einen warmen Sommerabend als an einen kühlen Vorfrühlingstag denken lässt.
Die Aufnahme rauscht leicht, ist transparent und offen, recht räumlich und dynamisch, verleiht aber wie bereits bei „Karneval“ besonders den Violinen einen spitzen und drahtigen Klang. Von den drei eingespielten Ouvertüren gefällt sowohl klanglich als auch von der Gesamtwirkung her „Othello“, der auch ein Jahr später eingespielt wurde, weitaus am besten. Die beiden übrigen Ouvertüren hätten dringend ein musikalisch orientiertes Remastering verdient. Da wären noch Schätze zu heben.
4
Wolfgang Sawallisch
Philadelphia Orchestra
Water Lily
1999
14:02
Wie bereits bei den beiden übrigen Ouvertüren verpuffen die gut gespielten und gut gemeinten Aufschwünge in der dumpfen und steril wirkenden Akustik. Dem subtilen, genauen und höchst geschmeidigen Orchester fehlt in dieser Einspielung eine angemessene und würdige klangliche Bühne, um von den fraglos vorhandenen Qualitäten überzeugen zu können. In der Relation zu den beiden anderen Ouvertüren fallen diese Nachteile im op. 91 noch am wenigsten ins Gewicht.
Der Klang ist bedeckt, matt, wenig luftig und ziemlich distanziert, auch wattiert. Er entwickelt nur ganz geringe dynamische Durchschlagskraft. Einzig der Triangel darf ein wenig brillieren. Hier haben wir einen Platz in der letzten Reihe im imaginären stark überdämpften Konzertsaal erwischt.
4
Henry Swoboda
Orchester der Wiener Staatsoper
Westminster
1950
12:58
MONO Die unbedingte, vorwärtsdrängende Dramatik und durchdringende Dramatik, die bei „Othello“ noch so überzeugte, ja begeisterte, wendet Swoboda auch auf „In der Natur“ an. Bei dieser Ouvertüre erscheint derselbe Zugriff jedoch zu forsch, weil das Drängen hier kaum ein Ende findet. Wir gewannen den Eindruck, dass unser imaginärer Protagonist sein Naturerlebnis mit aller Kraft schnell wieder hinter sich bringen möchte: „Bloß weg hier, in der Stadt fühle ich mich doch viel wohler.“ Ebenso wird das sehr direkte Holz mit den dünnen Oboen und dem dazu passenden Englischhorn dem poetischen Gehalt des Stückes wenig gerecht.
In diesem Zusammenhang gelingt Swoboda, allerdings auch technisch stark benachteiligt, eine zwar interessante aber auch einseitig-extreme Alternative.
Der Aufsprechpegel ist extrem hoch, sodass man einerseits keine pp zu hören bekommt und andererseits im ff die Wände wackeln, wenn sie nicht zu zerbröseln drohen. Unangenehm wird es beim im ff schneidenden, stählernen und teils schreienden Klang der Violinen. Naturgemäß keine Staffelung, aber recht transparent.
4
Vaclav Talich
Tschechische Philharmonie, Prag
Supraphon
1948
15:31
MONO Obwohl gerade einmal zwei Jahre zwischen Talichs und Swobodas Einspielungen liegen, könnten sie kaum gegensätzlicher sein. Swoboda legt das schnellste, Talich das langsamste Tempo vor. Swobodas Einspielung ist die lauteste, die von Talich die leiseste. Das heißt, hier muss man den Pegel höher stellen als üblich, um dem Gebotenen folgen zu können. Das Orchester ist nicht so präzise wie in Talichs Aufnahme der beiden anderen Ouvertüren. Das auffallend langsame Tempo wirkt gerade noch nicht behäbig oder gar lahm. Die Musik bleibt noch gerade so im Fluss und wird durchaus auch mit Ausdruck gefüllt. Jedoch wird der jugendlich frische oder doch eher forsche Ausdruck Swobodas ins Gegenteil verkehrt. Entsprechend klingt es bei Talich dieses Mal eher nach einem nicht ganz ohne Mühe hervorgebrachten altväterlichen, wissenden Erzählton. Eine weitere Spielart in der an verschiedenen Spielarten reichen Diskographie des Werkes.
Das Rauschen der Aufnahme ist mitunter lauter als die Musik selbst. Das ist auch ein Grund, weshalb man nicht alle Stimmen zu hören bekommt. Das Orchester klingt von weit her, vor allem das Holz. Der Gesamtklang wirkt aber deutlich angenehmer als bei Swoboda, vor allem nicht so schreiend in den Violinen und nicht ganz so blechern.
23.8.2021